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U2 News » Neulich gesehen: Killing Bono


I was Bono's Doppelgänger so der Titel von Neil McCormicks Buch, dass sein Aus- und Erwachsenwerden in Dublin beschreibt. Natürlich nicht ohne U2, denn als Freund noch aus Schulzeiten pflegt der mittlerweile erfolgreiche Journalist noch eine enge Freundschaft zu Bono und Co. Sein Buch wurde nun mit Ben Barnes in der Hauptrolle auf die große Leinwand gebracht und Killing Bono feierte am 14. Marz große Premiere im Dubliner Savoy Theater. Im Vorfeld hatte ich das Glück den Film zu sehen; unter mehr lesen findet ihr mein Review.

Update 21.03.2011: Der Soundtrack des Films (inklusive des neu eingespielten pre-U2 The Hype "Klassikers" Street Mission wird übrigens in UK am 28. März veröffentlicht, in Deutschland am 05. April. Vorbestellbar ist die CD bei amazon Deutschland (LINK) und amazon UK (LINK).

Eins vorne weg: für diesen Film wurde kein Bono verletzt oder gar getötet! Killing Bono ist auch kein Thriller, der über Mordgelüste berichtet, es ist vielmehr eine Geschichte aus dem Schatten.

Aber alles von Anfang: Die Geschichte beginnt in der Mount Temple Comprehensive School in Dublin im Jahr 1976. Am schwarzen Brett hängt  eine Notiz, mit der Leute für eine Band gesucht werden. Ein  selbstbewusster Paul Hewson trägt sich gerade ein, und auch die Brüder  Neil und Ivan McCormick stehen lange davor. Letztlich sieht man aber nur den jüngeren Ivan bei ersten - unbeholfenen - Vorspielen in der Küche der Familie Mullen.

Gerade U2 Fans kennen diesen Beginn der Bandgeschichte nicht erst aus Edges Erzählungen aus It Might Get Loud. Doch gerade der Titel und die ersten Minuten zeigen, es geht eben nicht um U2, sondern eher um The Undertakers, die sich später in Shook Up umbenennen. Gerade der Frontmann Neil McCormick - gespielt von Ben Barnes - sieht sich einem großen Profilierungsdruck gegenüber seinen Schulfreunden ausgesetzt, die als The Hype und später als U2 erste Erfolge in Dublin feiern. Er versucht auf so viele teilweise sehr verzweifelte Wege, seiner Band den Weg zu ebnen, dass man ihn aus dem Kinosessel manchmal anschreien möchte, damit er nicht schon wieder eine offensichtlich falsche Entscheidung trifft. Nicht zuletzt er selbst mit seiner Verantwortung seinem Bruder Ivan gegenüber steht dem Erfolg der Band im Weg.

Im Gegenteil dazu sind die durch Medien oder Erwähnungen omnipräsenten U2 quasi Engel. Sie treffen nur die richtigen Entscheidungen und im Vergleich zu Shook Up  haben sie keine Probleme mit Plattenfirmen, Geldquellen oder Managern. Gerade diese Darstellung erzeugt ein großes Identifikationspotential des geneigten Zuschauers mit  Shook Up und besonders Neil McCormick. Was über den gesamten Film dennoch keine  Mordgelüste schürt, aber in diesem Vergleich zweier Bands, die mit denselben Voraussetzungen gestartet sind, durchaus Sympathien für die Underdogs Shook Up weckt. Diese hält fast bis zum Ende des Films an, wenn der Erfolg von U2 und parallel dazu auch der Neid Neil McCormicks darauf immer weiter wächst.

Der Film hat seinen eigenen Bono, gespielt von Martin McCann. Er sieht nicht unbedingt aus wie Bono, er redet nicht wie Bono, aber das ist auch unbedeutend, denn er verleiht der Figur in den kurzen präsenten Momenten den entsprechenden Charakter. Bono meinte über seinen Darsteller McCann laut Neil McCormick, dass er "ruhig etwas größer" hätte sein können, aber eigentlich passt er schon ganz gut.

Der fantastische Pete Postlethwaite, der im Film den abgedrehten Vermieter der beiden McCormick Brüder in London spielt, ist Anfang 2011 an einem Krebsleiden verstorben. Der britische Schauspieler war u. a. mit seiner Rolle im Drama In The Name Of The Father bekannt geworden für welche er 1993 auch eine Oscar-Nominierung erhielt. Pete Postlethwaite setzte sich außerdem in Großbritannien sehr für die Entschuldungskampagne Make Poverty History ein.

U2 Fans werden durchaus ihren Spaß mit Killing Bono haben. Es gibt viele Kleinigkeiten, die dem interessierten Zuschauer sofort auffallen, die stumm nickend bestätigt oder heftig kopfschüttelnd negiert werden müssen. Es existiert für U2 Interessierte eine extra Ebene in diesem Film, die in liebevollen kleinen Details ein Insider-Gefühl vermittelt. Der viel erwähnte Song Street Mission wird von The Hype in der Filmbesetzung performt.

Mit schönstem britischen Humor zeichnet Killing Bono die Fast-Karriere einer Band nach, ohne sich zu sehr an U2 orientieren zu müssen. Der Film will weder die irsich/britischen Lebensumstände in den 1980ern, noch mit übertriebener Dramatik das Scheitern eines Rockstar-Traumes zeigen. Er will unterhalten, und das gelingt ihm über weite Strecken der 114 Minuten Spielzeit.

Die offizielle Premiere des Films fand am 14. März im Dubliner Savoy Theater mit vielen prominenten Gästen statt. Bono konnte nicht anwesend sein, da er in New York unter Hochdruck am Spider-Man Musical arbeitete. Regulärer Kinostart in Irland/UK ist der 1. April 2011, in Russland am 14. April und in Frankreich am 27. Juli 2011. Ob und wann der Film auch in Deutschland, Österreich und der Schweiz gezeigt wird, ist bisher noch
nicht bekannt. Wir halten euch dazu aber wie immer auf dem Laufenden.



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