U2 Live On Tour

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Vorgruppe / Line-Up

Kelis

Setlist

Elevation / Reverend Black Grape (Snippet)
Beautiful Day
Until The End Of The World
New Year's Day
Kite
Gone
New York / Transmission (Snippet)
Out Of Control
Sunday Bloody Sunday
Wake Up Dead Man
Stuck In A Moment You Can't Get Out Of
Sweetest Thing
Rain (Snippet) / Staring At The Sun
All I Want Is You
Where The Streets Have No Name
Mysterious Ways
Pride (In The Name Of Love)

Zugabe(n):
Bullet The Blue Sky
With Or Without You
One

Wissenswertes

Beim Konzert wurden 20 Songs gespielt (ohne Snippets). Insgesamt wurden 2 Songs weniger als beim Konzert zuvor gespielt. Es waren 14 Songs gleich wie beim vorherigen Konzert. Neu hinzu kamen folgende 6 Songs: New Year's Day, Gone, Out Of Control, Sweetest Thing, All I Want Is You, Pride (In The Name Of Love)

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Konzert Berichte

Konzertbericht von Christine Piefke

Wow, was für ein Konzert! Die Beine tun mir weh, ich spüre Muskeln in meinem Körper, von denen ich bisher nicht mal wußte; durchgeschwitzt und mit wundem Hals wanke ich mit meinem Freund aus der Halle, nachdem die letzten Töne von "My way", dem Song vom Band, der hier anstelle von "Grace" gespielt wurde, verklungen sind. Nicht vorher ... denn bis eben haben wir alle noch geschlossen im Herzen gestanden und den Refrain von "My way" mitgesungen ... und das lag sicher nicht nur daran, daß "Walk On" gefehlt hat und einige noch auf einen erkennbaren Schluß hofften.

Bonos Vater liegt im Sterben, und von dieser Verzweiflung, diesem Schmerz, den Bono dabei durchmacht, war bei fast jedem Song etwas zu spüren. Von Anfang an werden "Elevation", "Beautiful Day" und "Until The End Of The World" mit einer fast aggressiven Intensität gespielt, die das Publikum vom ersten Ton an mitreißt; ich verliere mich in der Musik, vergesse meine von vorigen Konzerten strapazierte Stimme und meine wunden Füße und denke nur: Das ist wieder eines der Konzerte, das einfach alles wieder gut macht: Streß, stundenlanges Anstehen, blaue Flecken, ALLES!!!

Der Text von "Gone" scheint heute für Bobby Hewson geschrieben worden zu sein, und offensichtlich empfindet Bono genauso, als er beim letzen Aufschrei von "No!!!" das Mikrofon samt Ständer in die Absperrung vor der Bühne kickt und dann bei "New York" wie ein im Käfig gefangenes Tier im Kreis herumläuft, um irgendwie mit seinen überquellenden Emotionen fertig zu werden. Fast drohend hebt er den Mikrofonständer über sich und ins Publikum ... und seine Augen lassen mich fast zur Salzsäule erstarren.

Berührt von der begeisterten und überschäumenden Reaktion des Publikums scheint er sich im Laufe des Konzerts ein bißchen zu entspannen; dann und wann huscht sogar ein Lächeln über sein Gesicht, und er kommentiert die Athmosphäre mit einem bewegten "There's something going on here tonight!" Bei den Balladen zeigt er große Anlehnungsbedürftigkeit; ob an Edge, Adam oder ein junges Mädchen, das er sich zum eng umschlungen Tanzen auf die Bühne holt. Die Leidenschaft in seiner - etwas heiseren - Stimme ist nicht zu überhören. Erst am Ende, bei "One" scheint er die Konzentration zu verlieren; er bringt die Lyrics durcheinander und konzentriert sich statt zu singen eine Weile auf sein Gitarrenspiel - mit ernstem, angespannten Gesicht zwingt er die Melodie heraus. Dann verläßt die Band die Bühne. "Walk On" wird nicht gespielt. Ob Bono diesen emotionalen Kraftakt, den das Konzert an diesem Abend für ihn dargestellt haben muß (und den man auch Edge, Larry und Adam anmerkte), einfach nicht länger ertragen konnte, oder ob es einen anderen Grund gab, werden wir wohl nicht erfahren.

Als wir in die erfrischende Manchester Nachtluft treten, schämen wir uns fast ein bißchen dafür, dieses Konzert so sehr genossen zu haben, weil zumindest zu einem großen Teil Bonos Kummer dafür verantwortlich war, daß er an diesem Abend wieder einmal alles gegeben hat, das er hatte, und vielleicht sogar noch ein bißchen mehr. Ich hoffe, daß wir ein kleines bißchen zurückgeben konnten.