U2 Live On Tour

Tourarchiv » Elevation Tour » 19.08.2001 London



U2 Konzert

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Elevation Tour

Leg 2 (Europe)

Sonntag, 19. August 2001

 England

London

Earl's Court Arena (Popup LinkWebseite)

73.742 (bei insgesamt vier Konzeten) 

Vorgruppe / Line-Up

PJ Harvey

Wissenswertes

Letztmals live gespielt: The Ground Beneath Her Feet

Beim Konzert wurden 21 Songs gespielt (ohne Snippets). Insgesamt wurden 1 Songs weniger als beim Konzert zuvor gespielt. Es waren 14 Songs gleich wie beim vorherigen Konzert. Neu hinzu kamen folgende 7 Songs: Discothèque, Staring At The Sun, Out Of Control, The Ground Beneath Her Feet, All I Want Is You, Pride (In The Name Of Love), Angel Of Harlem

Fans beim Konzert

Martin, NoLineontheZoo, RichardHare, flipflop, khru2, schlimm, wolle01

Fans die dieses Konzert besuch(t)en, besuch(t)en auch... (Link: Liste einsehen)

Konzert Berichte

· Stefan Voigt
· flipflop
· tom hecker

Konzertbericht von flipflop

Mein spontaner London-Trip war einfach so unglaublich, daß mir fast noch die Worte fehlen. Abgesehen davon, daß ich das unglaubliche Glück hatte, ohne Karten nach London zu fliegen und am Ende alles trotzdem noch toll geklappt hat...
Aber nun mal von Anfang an:
Mittwoch Nacht habe ich während des chattens beschlossen, doch noch am Wochenende nach London zu fliegen. Während mir Hasn noch einige Tips zur Fluglinie und Hotelsuche gegeben hat, habe ich dann meine Kreditkarte gezückt und gedacht: Augen zu und durch, koste es, was es wolle.
Im Vorfeld habe ich mir dann über einen Internet-Routenplaner den Weg zum Flughafen Hahn ausgedruckt (nie vorher gehört). Der Computer hat es aber sofort ausgespuckt: Von Düsseldorf sollten es ca. 140 Kilometer sein, mein Flug ging um 20 vor 10 am Samstag, zwei Stunden vorher dasein, also fünf Uhr aufstehen und dann langsam los, sollte eigentlich dicke reichen!
Ich war dann auch um halb acht in Hahn, aber kein Flughafen zu finden. Seltsam... An einer Tankstelle sagte mir dann ein netter Herr, daß dieser Flughafen in einem anderen Hahn sei, noch ca. 100 km weiter. PANIK und Vollgas, damit ich es noch schaffe. Endlich an der Autobahn Flughafenschilder - jetzt konnte es ja nicht mehr weit sein! Von wegen! Noch 35 km Landstraße und dann in Hahn am Flugplatz Großevent (Flugshow), was bedeutete, daß alle Wegweiser abgehängt waren und überall Menschen in neongelben Westen herumstanden, die die Besucher auf die Parkplätze lotsen sollten. Von denen sprach kaum jemand überhaupt Deutsch, geschweige denn konnte man mir sagen, wie ich zum Terminal komme.
In die Nähe bin ich dann irgendwie gekommen, aber nicht auf den Parkplatz, weil wieder alles abgesperrt war. Ich habe meinen Wagen dann kurzerhand beim Roten Kreuz abgestellt. Ein Sani hat wohl gesehen, daß ich kurz vor einem Nervenzusammenbruch war und hat mir erlaubt, den Wagen bis Montag morgen dort stehen zu lassen. Ich war dann am Check-In, knapp bevor sie zugemacht haben...
In London dann von Stanstad mit dem Schnellzug in die Innenstadt, dann in die U-Bahn und ab zum Earls Court. Unterwegs kam schon die erste SMS - Beeil Dich, es gibt schon Herzbänder...
Um 10 nach 12 war ich dann endlich an der Halle - für die numerierten Herzbänder wars natürlich schon zu spät. Man sagte mir aber, daß es sein könne, daß nochmal welche nachgelegt würden. Ich habe dann eine wilde Story erzählt, daß ich mein Ticket erst abends von jemandem bekäme, und so habe ich wenigstens schonmal ein Innenraumband bekommen.
Witzig fand ich auch, daß die Leute mit den numerierten Bändern der Reihe nach in Gatter getrieben wurden. Da merkt man doch, daß die Briten ein Volk von Schäfern sind *g*. Nein, Spaß beiseite, die Security in London hätte besser gar nicht sein können. Sehr organisiert das ganze, keine Drängeleien oder ähnliches. Da merkt man doch gleich, daß der Engländer größtes Hobby das Schlangestehen ist... Außerdem waren alle sehr höflich und ruhig - da kann sich der Rest der Welt wirklich ein Beispiel dran nehmen.
Das nächste Problem war natürlich das Ticket selbst. Die anderen erzählten, daß es morgens nochmal ein paar Sitzplätze bei der Tageskasse gegeben hätte, die wären aber natürlich längst weg. Jemand von der Security am Vordereingang sagte mir, er würde darauf wetten, daß die Vorverkaufsstelle nachmittags nochmal aufmacht. Ich solle mich also mal geduldig vor die Box-Office setzen und abwarten. Das habe ich dann auch im Wechsel mit Jarno gemacht. Zwischendurch war ich noch kurz im Hotel (200 m entfernt - Glück gehabt) und habe mein Zeug abgeladen. Währenddessen habe ich immer noch versucht, bei einigen Schwarzhändlern per SMS Karten zu einem annehmbaren Preis zu bekommen - man weiß ja nie...
Und tatsächlich, nachmittags um halb drei machte dann der Counter auf und ich hatte mein Ticket zum Normalpreis!!! Allerdings nur als Gutschein, mußte ich abends in der Halle eintauschen...
Dann bin ich zurück zu den Schafsgattern gegangen und habe mit großer Freude festgestellt, daß inzwischen noch Herzbändchen an Leute mit Innenraumband verteilt worden waren. Denn wie es ja so ist, gibt es doch den einen oder anderen, der schon auf dem einen oder anderen Konzert war und eine Sammlung von alten Bändern in der Hosentasche hat...
Die Security bat mich dann, doch "zurück in mein Gatter zu gehen", was ich natürlich gerne gemacht habe *rofl*.
Um kurz vor sechs dann wieder aus dem Gatter gestiegen und zurück auf die andere Seite der Halle, um den Gutschein in mein Original-Ticket einzutauschen. Das war allerdings der einzige Moment, der in London nicht gut organisiert war. Alle, die ihr Ticket an der Tageskasse gekauft hatten und bis dahin nur einen Gutschein hatten (und das waren bestimmt 200 Leute) wurden gleichzeitig in die Halle gelassen. Da wars dann vorbei mit "sittsam in der Schlange stehen", ein wüstes Gedrängel. Aber was ja toll war: Noch richtig geile Karten, nicht dieser Computermist wie hier bei uns!
Vorgruppe Kelis (diesmal hellblauer String, wen´s interessiert), ziemlich schlecht, gab auch kaum Applaus.
Und dann U2 - was soll ich sagen - Zwar "Standardsetlist", aber unglaublich gut drauf. Besonders Bonos Stimme war meiner Meinung nach in Bestform. Auf irgendwelche Boots kann man sich da jetzt schon freuen. Und ich war einfach glücklich, daß es an diesem Tag letztendlich doch noch alles ganz gut geklappt hat.

Am nächsten Morgen Regen und das ganze Spiel von vorne:
Halb neun mein Nummernbändchen abgeholt (wollten ja wieder mein Stehplatzticket sehen, aber was soll man machen, außer Märchen zu erzählen?), dann zur Tageskasse und anstehen...
Diesmal hatte sie wieder um 10 Uhr das erste mal geöffnet, und wieder gab es nur Sitzplatz... Das war mir aber letztendlich egal, da ich vom Vorabend ja wußte, daß innen meistens nur noch die Bänder kontrolliert werden und nicht mehr die Tickets. Ärgerlich war nur, daß die Sitzplätze nur Computerkarten waren, aber wenigstens mußte man sie abends nicht mehr in diesem Chaos tauschen.
Dann zurück und fürs Herzbändchen anstehen. Die Security hatte freundlicherweise diesmal den Wartebereich unter ein Dach verlegt, so daß keiner naß geworden ist. Und Hotdogs und Getränke gabs auch, außerdem Dixiklos mit Wasserspülung und Waschbecken - unglaublich!
Als es aufgehört hatte zu regnen mußten wir wieder hinter die Halle in unsere Gatter und es gab die Herzbändchen. Meins ist leider etwas zu eng ausgefallen, deshalb habe ich den Verteiler gebeten, mir ein neues zu geben. Und was macht der??? Reißt es auf und klebt es einfach wieder lockerer zu. Das sah vielleicht zerrupft aus! Und dann zusammen mit einem Sitzplatzticket vielleicht nicht eben die glücklichste Kombination für die Kontrollen abends...
Abends habe ich deshalb mit jemandem, der etwas später kommen wollte, für den Einlaß Stehplatz gegen Sitzplatz getauscht, damit das mit dem zerrupften Bändchen nicht doch noch Ärger gibt. Das Schicksal wollte aber, daß diesmal die Tickets beim Einlaß eingesammelt wurden. Man könne es sich dann nach dem Konzert wieder abholen. Und damit war dann klar, daß es innen keine Kontrolle mehr geben konnte und daß ich nach dem Konzert doch noch an mein schönes Stehplatzticket zur Erinnerung kommen würde.
Das Herz war diesmal deutlich voller, was meiner Meinung nach aber für die Stimmung während des Konzerts schon von Vorteil ist.
Anfangs fand ich das Publikum insgesamt ja schon etwas träge. Während wir es Samstag noch geschafft hatten, die Welle vorm Konzert wenigstens fünfmal durch die Halle gehen zu lassen, ging am Sonntag in dieser Hinsicht gar nichts. Aber man kann sich ja in dieser Hinsicht schon täuschen...
Vorgruppe war PJ Harvey, die mir (gerade im Vergleich zu Kelis am Vortag) sehr gut gefallen hat. Es gab auch reichlich Applaus für sie.
Und dann gings endlich los, mein letztes U2-Konzert für wahrscheinlich lange Zeit...
Eine tolle Setlist: Ground Beneath Her Feet (Bonos Kommentar: We wrote it with the English Popband ´The Salman Rushdies´), Discotheque (soweit ich mich erinnere mit einem Snippet von "Devil Inside"), Out Of Control, eine Vollversion von Angel Of Harlem und bei Elevation ein Snippet von London Calling. Bullet diesmal wieder in der Marc-Chapman-Berlin-Version.
Bono war auch an diesem Tag außerordentlich gut bei Stimme und unglaublich gut gelaunt. Er hat zum Beispiel um eine irische Fahne gebeten, die oben auf dem Rang hochgehalten wurde, hat sie aber nicht bekommen. Kommentar von ihm dazu: "typical irish - thick". Dann hat er einen Vortrag über U2s erste Singles und die dazugehörigen B-Seiten gehalten und über viele andere Dinge gewitzelt, die ich aber im Moment in meinem Hirn noch nicht richtig sortiert bekomme.
Direkt hinter uns stand im Graben während der ersten Zeit Paul McGuiness und hat sich die Show seiner Jungs angeschaut. Nachdem er uns ein Autogramm auf unsere Subway-Karten geben mußte (peinlich, aber wir hatten unsere Tickets ja an der Tür abgeben müssen und nichts anderes dabei), hat er sich dann woanders hin verzogen. Mag aber auch sein, daß er hinter uns nichts mehr gesehen und gehört hat, weil wir so am Toben waren.
Besonders natürlich auch, als Bono sich bei den Fans bedankt hat, die U2 während der Tour quer durch Europa oder sogar die ganze Welt gefolgt sind. Er sagte irgendetwas wie "some people I recognize, the brazilians, the germans..."
Und wie man sich doch täuschen kann. Das am Anfang so zurückhaltende Publikum ist kollektiv ausgeflippt, so etwas habe ich noch nie gesehen. Bono sagte auch zu Edge, als sie das erste Mal von der Bühne gingen und die Sprechchöre und Gesänge fast das Hallendach weggeblasen haben, irgendetwas wie "Wow". Es war so laut, daß man das "gotta go, gotta go" aus den Lautsprechern nicht mal ansatzweise hören konnte. Und nach der Show hat er sich dann bei den Fans bedankt: "Amazing, amazing, amazing night".
Und damit hat er wirklich recht gehabt!

Grüße und ein riesiger Dank nochmal an alle, die mich überredet haben, doch noch zu fliegen! Ohne Euch hätte ich wirklich etwas verpaßt!!! Und für Eure Tips und die Unterstützung vor Ort... (Ihr wißt schon, wer gemeint ist!)

PS: Fotos auf www.elevation-tour.com aus London kommen noch, aber es kann noch eine gute Woche dauern, bis ich sie auf CD bekomme und Matthias mailen kann.