Anton Corbijn


Interview mit Anton Corbijn

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Name: Anton Corbijn
Webseite: www.corbijn.co.uk
Buchbesprechung: Anton Corbijn 'U2 & I'
Anton Corbijn ist der Haus- und Hofphotograph von U2 und wird nicht unbegründet das fünfte Bandmitglied genannt. Seine Photos haben das Image von U2 geprägt und verändert. Am 2. August 2005 hatten wir die Möglichkeit, Anton Corbijn vor der Eröffnung seiner Ausstellung in München zu interviewen. Björn Lampe unterhielt sich mit ihm über Arbeit, Freundschaft, missglückte Videodrehs und gelangweilte Bandmitglieder.

Björn:
Dies ist bereits die zweite U2-Ausstellung in Deutschland in kurzer Zeit, hast Du das Gefühl, dass Du hier mit Deiner Kunst gerade besonders gut ankommst?

Anton:
Nun ja, die Idee mit den Ausstellungen stammt eigentlich von Bono, der mich letztes Jahr fragte ob ich nicht ein paar kleine Ausstellungen zum Buch und während der Konzerte machen wolle. Deshalb habe ich dann eine in Amsterdam, in Berlin und jetzt hier in München gemacht. Und ich werde vielleicht noch eine in New York machen. Aber das ist sehr viel Arbeit. Auf der anderen Seite erreiche ich damit eine ganz andere Zielgruppe, nicht so sehr die Photoliebhaber - mehr die U2-Fans. Eben nicht meine normalen Besucher und somit sind die Ausstellungen weniger für mich und mehr für U2.

Björn:
Wo genau ist der Unterschied?

Anton:
Ich habe ein ziemlich breit gefächertes Publikum, die sehr an meiner Kunst an sich interessiert ist und weniger daran wer auf dem Photo zu sehen ist. Letzteres wollte ich immer vermeiden. Ich denke also, dass ich ein recht intelligentes Publikum habe, welches gern hinter meine Arbeit, hinter die Person auf dem Photo schaut und darauf achtet wie das Photo aufgenommen ist. Bei Fans ist das meistens anders: für sie ist es wichtig wer auf dem Photo zu sehen ist.

Björn:
Widerspricht es dann nicht der Idee ein solches Buch zu machen?

Anton:
Nein, das ist eine andere Sache. Das Buch behandelt eine sehr persönliche Reise und zudem die einzigartige Weise wie U2 und ich zusammenarbeiten. Eine Art, die ich bisher bei keiner anderen Band und keinem anderen Photographen so gesehen habe. Vor diesem Hintergrund hatte ich das Gefühl, dass ich das zeigen muss: diese unglaublich lange Zusammenarbeit und all die Dinge, die wir in dieser Zeit erreicht haben. Und ich wollte das nicht in kleinen Teilen, sondern als Gesamtheit zeigen - eben als Reise, die wir zusammen unternommen haben.

Björn:
Im Buch schreibst du, dass diese Reise auch zu einer Freundschaft zwischen dir und der Band geführt hat. Aber Ihr arbeitet auch weiterhin zusammen - ist das nicht manchmal schwierig?

Anton:
Es ist eine Freundschaft, die als Arbeitsbeziehung begonnen hat - aber Arbeit ist immer noch Arbeit für mich. Am Anfang habe ich jedes Mal Photos von Ihnen gemacht wenn ich sie gesehen habe. Heutzutage sehe ich sie viel häufiger, aber mache nur noch selten Photos von Ihnen. Es ist dann eine sehr nette und angenehme Arbeitsbeziehung. Ich versuche die bestmöglichen Photos von ihnen zu machen, weil es einfach etwas bedeutet, wenn man so lange zusammenarbeitet. Ich arbeite sogar noch härter wenn ich Aufnahmen von U2 oder Depeche Mode mache, weil ich es einfach nicht als selbstverständlich annehmen darf mit ihnen zu arbeiten und ich immer beweisen will, dass ich der richtige für diesen Job bin. Es gibt da draußen eine Menge Leute, die scharf darauf sind mich abzulösen.

Björn:
Wie fühlt es sich an, wenn du Photos von U2 oder Depeche Mode siehst, die von anderen Photographen gemacht wurden?

Anton:
Es ist immer interessant zu sehen was andere daraus machen. Bei U2 gibt es manchmal Photos die ich mag. Bei Depeche Mode fast gar nicht, wahrscheinlich sogar nie. Es fühlt sich fremd an und es fehlt einfach das Verständnis über das Offensichtliche an Depeche Mode hinaus. Bei U2 ist es so: die Band kann sehr viel von sich aus geben und somit ist es manchmal interessant was dann dabei heraus kommt. Ich denke was ich die Jahre über mit U2 und Depeche gemacht habe war eine eigene Vorstellung dahinter zu entwickeln und nicht nur eine Reportage, eine Dokumentation der Bands, zu erstellen. Klar es ist meine subjektive Vorstellung, aber das akzeptiere ich.

Björn:
Worin besteht der Unterschied mit U2 und Depeche Mode zu arbeiten?

Anton:
Bei U2 geht es immer um Bandtreffen, sie diskutieren einfach alles! Depeche Mode dagegen gehein einfach vorwärts, ihr Denken ist ganz anders. Wenn ich Ihnen meine Ideen vorstelle sagen sie einfach ‚ok, dann machen wir das'. U2 denken immer sehr groß, ich dagegen in kleineren Dimensionen. Manchmal hole ich sie damit im Rahmen des Prozesses auf die Erde zurück.

Björn:
Wie bereitest du dich auf Photoshootings mit U2 vor: hörst du die Musik? Wer entscheidet über den Stil und den Ort?

Anton:
Klar kann ich vorher die Musik hören, aber das hat selten einen Einfluss. Alles andere ist eine Kombination aus den Einfällen der Band und von mir. Manchmal geht mehr von der Band aus, manchmal mehr von mir. Bono hatte für die letzte Platte zum Beispiel eine sehr präzise Idee, die wir dann aber nicht genommen haben. Die erste Idee war die Photoaufnahmen in London in einem Studio, aber das hat überhaupt nicht funktioniert. Ich kam dann auf die Idee, die Aufnahmen weder in London noch in Dublin zu machen, da die Band an beiden Orten einfach zu abgelenkt ist. Da gibt's einfach zu viele Leute, die immer rein und raus laufen. Somit war mein Vorschlag es einem Ort zu machen, der nicht allzu weit weg und etwas wärmer ist. Es sollte möglicht nicht mehr als eine Stunde von Dublin entfernt sein. Und dann haben wir uns für Portugal entschieden, weil alles andere, wie z.B. Barcelona, zu touristisch oder zu offensichtlich in den Bildern gewesen wäre. Also habe ich mich aufgemacht gute Örtlichkeiten zu finden und ihnen dann die Bilder gezeigt. Das hat sich hinterher ausgezahlt, denn ich wusste bereits wo ich mit ihnen hin wollte und wir konnten die ganzen Photos in eineinhalb Tagen machen.

Björn:
Du hast vorhin von Vorstellungen gesprochen: was war Deine Vision für diese Aufnahmen?

Anton:
Ich wollte etwas, dass etwas verrückt aber nicht zu diskret ist. Etwas nicht allzu modernes, eher etwas älteres, womit nicht zu leicht zu spielen war. Am Ende war das ganze Drumherum fast völlig egal, da die Band sich selbst mehr in den Mittelpunkt stellen wollte und das hat gut geklappt. Vielleicht auch deshalb weil die Band nie zuvor eine Nacht in Portugal verbracht hatte, sie war immer nur für die Konzerte rein- und gleich wieder rausgeflogen. Somit war das etwas neues, etwas spannendes für sie und sie haben das genossen. Das ist wichtig mit U2, weil es nicht einfacher wird mit ihnen zusammen zu arbeiten. Sie sind einfach schon überall gewesen, haben die ganze Welt gesehen. Es ist daher schwer sie zu überraschen und zu motivieren. Zudem haben alle ihre Familien, ihre Arbeit und es ist viel Hektik um sie herum. Wenn sie also so ein Photoshooting machen, dann muss es ihnen gefallen und es muss ihnen bewusst sein, dass es eine Bedeutung hat. Ich denke, dass ist uns dort gelungen und das ist gut so.

Björn:
Ist die Musik in diesem ganz Prozess dennoch irgendwo wichtig?

Anton:
Die Musik gibt mir eigentlich selten Ideen. Diese Platte war zudem nicht sehr experimentell. Das war bei Achtung Baby anders. Da war die Musik sehr experimentell und das ist auch in den Photos reflektiert. Für mich ist es wichtiger Orte für die Band zu finden an denen sie sich wohlfühlt. Zudem mochte ich U2s Musik am Anfang gar nicht so sehr. Als ich mein erstes Shooting mit ihnen in New Orleans machte, ging's mir eigentlich hauptsächlich um die Stadt. Auf dem Flug dorthin habe ich ‚October' gehört und die Platte war nicht so sehr meine Sache. Also wollte ich nur ein paar Photos machen, die ersten Songs vom Konzert anhören und dann in die Stadt gehen. Was ich übersehen hatte, war dass das Konzert auf einem Schiff stattfand und just in dem Moment ablegte als die Band zu spielen begann. Somit war ich gezwungen an Board zu bleiben und mir das gesamte Konzert anzuhören...

Björn:
Aus künstlerischer Sicht: welche Phase der Band findest du am spannendsten?

Anton:
Die offensichtlichsten Perioden sind für mich Joshua Tree und Achtung Baby. Sie spiegeln beide wichtige Kombinationen in der jeweiligen Phase der Band wider. Achtung Baby hatte seine ganz eigenen Regeln und ich glaube wir haben das gut hinbekommen. Joshua Tree war eine Kombination aus diesem ernsten Blick und U2s eigentlichem Gefühl zu dieser Zeit. Bono mag die Pop-Periode am liebsten, weil er meint da sehen alle Bandmitglieder am stärksten aus.

Björn:
Von wem ist es am schwierigsten Photos zu machen?

Anton:
Ich glaube Adam und Bono. Bono weil er so viele gute und auch schlechte Tage hat. Manchmal geht ihm einfach so viel durch den Kopf - guter Tag, schlechter Tag - manchmal ist er frustriert. Er ist einfach ein sehr extremer Mensch, auch emotional. Er und ich haben zudem beide sehr starke Ideen und das führt manchmal zu Konflikten. Und bei Adam: er scheint ab und an nicht so sehr an der ganzen Sache interessiert zu sein. Vielleicht ist Larry auch nicht daran interessiert, aber das sieht man nie (lacht).

Björn:
Demnächst wird die DVD 'The work of Anton Corbijn' veröffentlicht, die einen 'Directors Cut' vom ‚One'-Video enthalten wird - wie sieht der aus?

Anton:
Es geht um folgendes: als ich damals das Video gemacht und geschnitten hatte, habe ich es der Band gezeigt und sie waren nicht zufrieden damit. Also habe ich es noch mehrmals umgeschnitten bis sie endlich zufrieden waren, auch wenn es dann zunächst nicht veröffentlicht wurde. Als es Monate später endlich gezeigt wurde, haben wir natürlich die letzte Fassung benutzt. Mit dem ‚Directors Cut' wollte ich zurück zur ursprünglichen Version kehren, die ich ihnen zu Anfang gezeigt hatte. Leider hatte ich diese Version nicht mehr. Deshalb musste ich mich wieder an das Originalmaterial machen und selbiges neuschneiden und editieren um der ursprünglichen Version nahezukommen. Es handelt sich also um meine Version der Originalversion, die aber nicht allzu anders ist. Es gibt eine tolle Aufnahme von Bonos Vater am Anfang und es gibt mehr Material von U2 als Drag-Queens verkleidet. Zudem ein paar andere Aufnahmen von den Trabbis, es hat sich wenig verändert.

Björn:
Die Aufnahmen zum 'One'-Video und das Schneiden waren ein sehr emotionaler Prozess für …

Anton:
Ja, in der Tat. Ich hatte Jahre zuvor versucht das Pride-Video für sie zu machen, aber das hat überhaut nicht funktioniert. Daher haben sie mich dann ewig nicht mehr darum gebeten Regie bei einem Video zu führen. Als sie mich also um das Video zu ‚One' anfragten - auch noch zu so einem fantastischen Song - wollte ich ein ganz besonderes Video machen und ihnen beweisen, dass ich auch Videos für sie drehen könnte. Ich habe deshalb sehr viel von mir selbst in dieses Video gesteckt und es war sehr, sehr hart für mich als es dann zunächst nicht genutzt wurde. Ich hatte Wochen harter Arbeit und viele Emotionen hineingesteckt. Und klar ist es nicht die Aufgabe der Band dies zu beachten, wenn sie ihre Entscheidung treffen, aber es hatte durchaus seine Auswirkungen auf mich.

Björn:
Ist das der Grund weshalb du bisher relativ wenige Videos für U2 gemacht hast?

Anton:
Nein mein nächstes mache ich in 2 Jahren, ich drehe alle fünf Jahre ein Video für sie. Das geht sich immer irgendwie so aus. Ich habe mit Bono letztes Wochenende in Dänemark gesprochen und er fragte mich ob ich das Video für die nächste Single machen wolle. Ich sagte ‚Nein, ich mache das nächste in zwei Jahren'. Aber auch zwischendurch versuche ich ihnen immer mal wieder Ideen für Video zu geben - manchmal werden sie genutzt, manchmal nicht. Ich zeige ihnen nur auf in welche Richtung ein Song gehen könnte - wenn sie es denn wollten. Ich habe auch schon ein oder zwei Drehbücher für die geschrieben, die aber nicht benutzt worden sind. Es ist einfach ein kreativer Prozess und es macht Spaß Ideen auszutauschen. Künstler, die untereinander reden, das ist einfach toll. Zudem muss ich gestehen, dass ich die meisten U2-Videos nicht mag. Ich meine, dass die Band künstlerisch teilweise sehr experimentierfreudig ist, aber in ihren Videos wollen sie manchmal der Welt einfach die Größe der Band zeigen. Es scheint als wollten sie die Welt mit dem Video erobern. Ich habe aber eine andere Einstellung zu Videos. Ich habe da einfach einen anderen Hintergrund - ebenso wie REM einen anderen Hintergrund haben. Photos von REM können manchmal etwas langweilig sein, aber ihre Videos sind interessant.

Björn:
Wie fühlte es sich an als du beim Videodreh zu Elevation photographiert aber nicht Regie geführt hast?

Anton:
Ach das war gar kein Problem für mich. Ich habe nur meine Aufnahmen gemacht und das war sowieso ein so großes Video, total fremd für mich. Ich war einfach nur in Los Angeles und Bono fragte mich ob ich nicht ein paar Tage länger bleiben und ein paar Photos machen wolle - und das habe ich getan. Während meiner ‚Ausbildung' in Holland hatte ich meist nur wenige Minuten mit den Künstlern und da habe ich gelernt sehr aufmerksam zu sein um Photos machen zu können, die nach meinen Bildern aussahen. Wenn ich dann bei einem Videodreh dabei bin habe ich aber viele Bilder, die ich für nutzbar halte. So habe ich damals also brauchbare Bilder beim rumhängen gemacht.

Björn:
Was ich erstaunlich finde, ist das es so wenig Livebilder von dir von der Band gibt. Wird sich das in Zukunft ändern?

Anton:
Zufälligerweise werde ich ausgerechnet morgen in München Bilder von der Band machen! Ich wollte die eigentlich während des zweiten Amsterdam-Konzertes machen, aber ich hatte einen Abend vorher einen kleinen Unfall. Ich bin auf meinen Rücken gefallen und konnte zwei Wochen nicht arbeiten. Ich finde es schwierig bei Livephotos die Kontrolle inne zu haben und ich mag es sehr die Kontrolle zu haben. Livebilder sind immer von so vielen äußeren Faktoren abhängig, das macht es so schwierig. Daher mache ich nur selten Livebilder und dann a auch nur für U2, Depeche, REM, Metallica oder Herbert Grönemeyer.

Björn:
Im Buch finden sich - anders als bei deinen Ausstellungen - viele Photoserien. Wolltest du damit die Entwicklung der Band noch verdeutlichen?

Anton:
Das Buch ist etwas ganz anderes als eine Ausstellung. Im Buch kann man eine Geschichte erzählen, in der Galerie sieht man meist nur eine kleine Periode der Arbeit.

Björn:
Sowohl in dieser als auch in der Berliner Ausstellung ist wohl das augenfälligste Bild das mit der Band und ihren Vätern. Gibt es da weitere Nutzungspläne?

Anton:
Wie du weißt wurde es ja für eine Single genutzt. Das ergab sich hauptsächlich daraus, dass ich die Band an die Bilder erinnert habe als ich ihnen das Buch gezeigt habe. Sie hatten die Bilder schon fast vergessen. Sie sagten, dass sie die Bilder vielleicht nutzen sollten. Meiner Ansicht nach haben sie die Bilder zu wenig genutzt, das Bild hätte auf der Vorder- und nicht auf der Rückseite der Single sein sollen. Meine ursprüngliche Idee war es die Bilder für die Best Of CD zu nutzen, das wäre eine entsprechende Nutzung gewesen. Sie haben sich aus welchen Gründen auch immer anders entschieden. Aber die Bilder wirken super im Buch, sie sind beinahe das Herzstück.

Björn:
Wer hat die Idee zu diesen Bildern?

Anton:
Ich weiß es nicht mehr genau, entweder Bono oder ich oder wir beide zusammen. Ich glaube das ich es war, bin mir aber wirklich nicht sicher. Ich kannte Bonos Vater sehr gut und mochte ihn sehr. Er war ja auch im ‚One'-Video und ich habe ein tolles Photo von Bono und seinem Vater, es gab da also immer einen gewissen Anreiz weitere Bilder zu machen als sie alle noch lebten.

Björn:
Was haben die Väter über die Aufnahmen gedacht?

Anton:
Ich glaube sie haben Spaß dabei gehabt und gleichzeitig realisiert was für eine Bedeutung es hatte. Es wurde nicht darüber gesprochen, aber man konnte es fühlen: es war etwas historisches mit hoher Bedeutung für alle Beteiligten. Und es war beinahe beängstigend die Ähnlichkeiten zu sehen nachdem wir alle einheitlich eingekleidet hatten. Es gibt auf den Bildern wenig persönlichen Ausdruck und es war erstaunlich diese Ähnlichkeiten zu sehen.

Björn:
Etwas was mir am Buch sehr gut gefallen hat sind deine zum Teil sehr lustigen Anmerkungen. Wie wichtig ist dir Humor bei der Arbeit?

Anton:
Ich finde es sehr wichtig, da sonst alles etwas steif wird. Und ich wollte, dass das Buch gleichzeitig witzig und intelligent ist. Ich wollte den Menschen nahe bringen wie es ist mit U2 zu arbeiten und welche Emotionen dabei involviert sind. Zudem sollte es ein Buch werden welches lange gelesen werden kann. Ein Buch nur mit Bildern kann anstrengend werden, aber mit all den handschriftlichen Anmerkungen sah es nicht nur besser aus, sondern wurde auch zum Lesen interessanter. Es verleiht den Bildern mehr Ausdruck und die Leser können sich mehr als Teil der Geschichte fühlen.

Björn:
Markiert das Buch mithin auch das Ende einer Ära?

Anton:
Das habe ich mich auch gefragt als ich das Buch gemacht habe. Ich sagte zu mir selbst: habe ich noch den Antrieb weiter zu machen? Aber ich habe dann begriffen, dass alles eben ein organischer Prozess ist und das es sich immer noch gleich anfühlt mit der Band zusammen zu sein. Als ich mit Bono in Kopenhagen war, haben wir das nächste Shooting besprochen und ich bin neugierig was ich als nächstes mit U2 machen kann. Welche Herausforderung kommt noch, was können wir anders machen? Wie ich bereits sagte: es wird schwieriger, aber ich hoffe immer, dass wir das alte Feuer jedes Mal wiederfinden können.

Björn:
Vielen Dank für das Interview!

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