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U2 News » Brian Eno: Film Music 1976-2020 (Review)


Ab dem Jahr 2019 wollen wir euch in unregelmäßigen Abständen das eine oder andere Seitenprojekt mit U2-Bezug vorstellen. Die vier Herren sind seit ihren Anfängen in den 70ern an einer beachtlichen Anzahl an Alben und Songs beteiligt. Hier den Überblick zu behalten, ist gar nicht so einfach. Was lohnt? Was weniger? Welcher Kurs wird aktuell aufgerufen? So manche Veröffentlichung, die noch vor wenigen Jahren weit im dreistelligen Euro-Bereich erworben werden musste und ein begehrtes Sammlerstück war, kann man mittlerweile sogar recht günstig auf den einschlägigen Portalen kaufen – andere erfuhren dafür eine Wertsteigerung. Im Fokus soll allerdings die enthaltene Musik stehen, denn da gilt es doch recht Interessantes und manchmal auch Obskures zu entdecken. Präsentieren werden wir euch das jeweils in Form einer Rezension anhand der uns vorliegenden Originale. Wer noch weitere Informationen benötigt, sollte sich bei unseren Freunden von U2songs.com und deren umfangreicher Discography umsehen.

Brian Eno ist der Tausendsassa des Musikgeschäfts. Er taucht immer wieder in den unterschiedlichsten Funktionen auf und hinterlässt dann meist eine herausragende Arbeit. Eno hat sich als Musiker, aber auch als Produzent einen Namen gemacht. Er hat mit den ganz Großen zusammengearbeitet und maßgeblich zu deren Sound beigetragen. Die Riege reicht von David Bowie bis zu U2, von den Talking Heads bis zu Coldplay. Als Kollaborateur war und ist er ein gefragter Partner. Eno war an unzähligen Alben beteiligt. Der Mann gilt als einer der großen Innovatoren, als Musiktheoretiker näherte er sich der Geschehen aber auch oft aus einer gänzlich anderen Richtung. Er hat beispielsweise zusammen mit seinem Bruder wunderschöne Tracks kreiert, als Solokünstler oftmals aber auch verwirrende und anstrengende Musikkost der Welt zu Füßen gelegt.


Mit "Film Music 1976-2000" veröffentlicht UMC jetzt eine Sammlung seiner vielen Arbeiten für Film und Fernsehen. Auch hier war Eno unglaublich umtriebig und hat so manchen Meilenstein aufgenommen. Aber auch hier gilt: die Sounds sind oftmals schwer verdaulich. Das Feld der Filme ist dabei ebenso weit gesteckt wie das der Musik. So war Eno beispielsweise an dem Horror-B-Movie aus Griechenland(!) "Land Of The Minotaur" beteiligt. "Prophecy Theme" aus David Lynchs Film "Dune" kennt man natürlich. Die langsamen Soundscapes von Eno passen perfekt dazu. Ebenso dürfte Filmfreaks "Late Evening In Jersey" aus dem Klassiker "Heat" auf dem Schirm haben. Der Hollywood-Blockbuster lockte ja eine Menge Leute in die Lichtspielhäuser und entsprechend groß dürfte der Wiedererkennungseffekt sein.

Brian Eno hatte in den 70ern schon die Idee für ein solches Album. 1978 veröffentlichte er bereits ein Album mit dem Titel "Music For Films". Die lose Zusammenstellung basierte auf den Aufnahmen der Jahre zwischen 1975 und 1978. Nur ein Song fand sich schließlich in einem Film wieder. Dies sollte sich ändern und in den letzten Jahren waren Enos Arbeiten in allen möglichen Formaten zu hören und so konnte man unbewusst Brian Eno in so manchen TV-Dokumentationen, Film- und TV-Produktionen hören.

Wer erinnert sich nicht an "Deep Blue Day" aus Trainspotting? Er hat zudem für das Theme der Serie "Top Boy" gesorgt, war mit "The Sombre" aber auch in der zweiten Staffel zu hören. "Ship In A Bottle" aus "The Loveley Bones" von Peter Jackson ist ein ganz tolle Beitrag oder "Under" mit diesem saucoolen Bassthema aus dem Film "Cool Water". U2-Fans kriegen mit "Beach Sequence" zwar einen bekannten aus dem Album "Original Soundtracks 1" vom Passengers-Projekt zu hören, allerdings dürfte für Sammler von Interesse sein, dass es sich hierbei um einen Edit handelt, der länger als die Passengers-Version ist. Damit ist das bereits die dritte offizielle Veröffentlichung, da der Film "Beyond The Clouds" eine reine Instrumental-Version enthält.

Fazit: Die erstaunlichste Erkenntnis, die man nach "Film Music 1976-2020" haben kann: man muss die (zum Teil prominenten) Filme gar nicht kennen um sich in diese Soundlandschaften von Brian Eno fallen zu lassen. Man sollte allerdings ein ausgesprochenes Faible für derartige Musik haben, denn das ist keine eingängige Musik. Kann man sich darauf einlassen, dann ist das herrlich entschleunigend und nimmt einen per Kopfkino mit auf die Reise.



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