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U2 News » Countdown Teil 4 (noch 4 Tage): Opening Night Elevation Tour in Sunrise/Miami


War die Elevation Tour die beste U2-Tour aller Zeiten? Nach phasenweise heftigen Enttäuschungen während der letzten Tour wollten U2 nach eigener Aussage den Titel als 'beste Band der Welt' zurückerobern. Und tatsächlich am 24. März 2001 brach im National Car Rental Center von Sunrise (einem Vorort von Miami) eine neue Ära für U2 an. Unser Forumsmitglied Moonlightmile war damals vor Ort und erzählt für uns seine Geschichte. Vielen Dank, Moonlightmile! Alle Einzelheiten der Elevation Tour kannst Du in unserem Tourarchiv finden. Über 'mehr lesen' kannst Du Dir eine der Überraschungen der Opening Night anhören. Erzähle uns im Forum von Deinen Erinnerungen!

Es fing mit einer mehr oder weniger verrückten Idee in der Mittagspause an, als mein damaliger Arbeitskollege (auch ein großer U2-Fan) meinte, ob wir nicht zum Tourstart nach Florida fliegen sollten. Ich hielt das für eine coole Idee und war von Anfang an begeistert. Leider machte mein Kollege dann doch einen Rückzieher und ich stand vor der Entscheidung, entweder alleine zu fliegen oder gar nicht. Ich entschied mich dann doch für U2 und es war die richtige Entscheidung.

Zu der Zeit habe ich noch in Cork / Irland gelebt und gearbeitet und man merkte, dass nach Erscheinen der neuen CD "All that you can't leave behind" und der Tourankündigung eine gewisse Stimmung und Spannung in der ganzen Stadt spürbar war. Nachdem in der Firma der Urlaub eingereicht war und die Tickets bestellt waren, musste ich mich nur noch um ein Hotel und einen Mietwagen kümmern. Als das von der to do-Liste gestrichen war, fiel mir ein, dass ich ja auch noch einen Flug brauchte. Nach längerem hin und her hatte ich endlich einen gefunden. Es war leider kein Direktflug, ganz im Gegenteil: von Cork nach Dublin, von Dublin nach Boston und von Boston nach Ft. Lauderdale. Tja, warum einfach, wenn es auch umständlich geht?

Ich kam am Tag vor dem Konzert in Ft. Lauderdale an und musste mich erst mal von dem langen Flug und den Strapazen erholen. Ich fiel todmüde ins Bett und am nächsten Tag stand dann ja auch schon das erste Konzert auf dem Programm. In Ft. Lauderdale war nichts von U2 zu spüren, die ersten Fans habe ich erst an der Halle gesehen. Da ich mich im Vorfeld schon über die Rehearsals informiert hatte, wusste ich schon ungefähr, mit welchen Songs man rechnen konnte. In der Halle angekommen, lief mir dann als erstes Lenny Kravitz über den Weg und ich dachte mir "den kennste doch auch irgendwo her". The Corrs als Vorgruppe fand ich persönlich gut, die Iren haben gute Stimmung gemacht und richtig eingeheizt. Und da saß ich dann zusammen mit 18.000 weiteren Fans in der Halle und überlegte, wie das Konzert wohl werden würde. Was konnte man erwarten?

Nach der doch eher bombastigen POPMART-Tour mit einer riesen Bühne und jede Menge Tamtam drum herum zurück in eine kleine Arena mit einer kleinen, offenen Bühne. Ohne großen Schnickschnack, quasi back "to the roots". Wie sich später herausstellte, passte das "neue" Konzept doch sehr gut zur Show. Ich glaube nicht, dass die Elevation-Tour auf einer großen Bühne in Stadien funktioniert hätte. Als dann die ersten Töne von Elevation und das Konzert bei voller Hallenbeleuchtung losging, dachte ich an eine Panne oder dass da jemand geschlafen hat und vergessen hat, die "house lights" auszuschalten. Erst als das bei der zweiten Show genau so war, wusste ich, dass das zur Show gehört.

Die Stimmung war von Anfang an gut, die Fans gingen mit und hatten ihren Spaß. Ich hatte vorher schon Konzerte (u.a. Springsteen in New York) in den USA besucht und kannte daher das eher "lahme" amerikanische Publikum. Was dem ganzen gut tat, war der unbestuhlte Innenraum, den man ja aus Europa kennt. Mit Elevation und Beautiful Day fanden die Jungs einen guten Einstieg ins Konzert, mit Until the end of the world als Nr. 3 ging es auch powerful weiter. Als Bono dann während des Lieds plötzlich rückwärts von der Bühne fiel, blieb mir für einen kurzen Moment doch das Herz stehen. Was einem in diesen paar Sekunden doch alles durch den Kopf geht, ist irre: ich dachte "OK, das war's jetzt. Konzert nach 10 Minuten zu Ende. Bono hat sich irgendwas gebrochen. Die nächsten Konzerte gecancelt, der ganze Trip für'n Arsch!" Als Bono dann aber direkt wieder hoch kam und weitergesungen hatte, fiel mir schon ein Stein vom Herzen. Ich freute mich, dass es Discotheque von der letzten Tour noch ins Set geschafft hatte (was ja leider später wieder rausgenommen wurde).

Die Setlist war eine gute Mischung aus älteren Sachen und den Songs vom neuen Album. Die Songs klangen frisch und kamen auch in der Zusammenstellung gut bei mir an. Der einzige Schwachpunkt für mich war New York, den Song mochte ich von Anfang an nicht und drücke ihn auch heute noch immer weiter. Bei Sunday Bloody Sunday bebte dann die Halle und auch bei Bad/Streets ging es richtig gut ab. Was mir sehr gut gefiel, war die neue Version von The Fly. Mit One und Walk on gab es dann einen gebührenden Abschluss eines wirklich guten Auftaktkonzerts.

Am nächsten Tag stand dann Erholung am Strand auf dem Programm und tags darauf ging es dann mit einem Sonnenbrand zum zweiten Konzert. Hierfür hatte ich Plätze direkt hinter der Bühne im Unterrang. Eine wirklich coole Erfahrung, ein Konzert mal aus dieser Sichtweise zu erleben. Man hat die ganze Halle vor sich und bekommt alles mit. Es war fast so, als wenn man selber auf der Bühne stehen würde. Die 2. Show war fast identisch, als einzigen neuen Song gab es Angel Of Harlem. Am nächsten Morgen ging es dann auch schon wieder Richtung Heimat. Nein, auch diesmal kein Direktflug, sondern erneut mit Zwischenstopps in Boston und Dublin. Ein wirklich anstrengender Kurztrip, der sich aber gelohnt hat. Ich würde es jederzeit wieder machen.

Ich hatte noch das Glück, auf der Tour drei weitere ganz tolle Konzerte zu sehen: zwei Mal Köln und Slane1. Die Tour wird mir immer in guter Erinnerung bleiben und ich hoffe, dass uns die Jungs bald wieder mit richtig guten Shows beglücken werden.





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