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U2 News » U2 in Berlin - Always Forever Now


Die meisten Kollegen waren am späten Montagnachmittag schon in den Feierabend entschwunden, als ein Foto von U2 auf der Museumsinsel über den Ticker kam. Eigentlich warteten noch ein paar Überstunden im Büro auf mich, und eigentlich war das Wetter auf dem Foto viel zu gut für die Wolken über Berlin… eigentlich. Aber dann kam ein Kollege noch mal ins Büro und meinte, dass er da gerade Filmarbeiten gesehen hat, im Vorbeifahren.

Damit war endgültig die Unruhe geweckt und ich musste rausfinden, was an dem Gerücht dran war. Auf der S-Bahnfahrt, die mir wie eine Ewigkeit vorkam und an der die S-Bahn an allen (!) Stationen viel zu lang gehalten hatte, überlegte ich mir, wo sich U2 wohl noch in Berlin rumtreiben könnten. Olympiastadion ist zu weit weg, am Brandenburger Tor sind derzeit zu viele Touris… Hansa Studios vielleicht. Hansa…
Aber erstmal zu dieser Brücke. Endlich angekommen war natürlich nix mehr zu sehen. Hmpf. Um an Infos zu kommen überblickte ich kurz die Situation, es standen nur die migrationshintergründische "Brückenbewacherin" oder die Buchhandlung zur Verfügung… mh…. Buchhandlung. Dort erfuhr ich dann, dass U2 da waren (juhu!) und mit einem grünen Trabant wirklich gedreht hatten und über die Brücke gelaufen sind. Dabei sollen wohl viele Passanten Bono erkannt haben. Aber für die anderen haben sich die unwissenden "Muggels" nicht interessiert. So konnte sich Larry Feuer von Passanten für eine Zigarette holen, ohne Autogramme geben oder Fotos machen zu müssen. Ein Foto von der Band mit dem Trabbi gibt es hier (klicken).

Der lenkt aber nicht von meinem Problem ab, dass der grüne Trabbi nicht mehr da war. Mit meinem Liniennetzplan bewaffnet überlegte ich noch kurz, ob ich tatsächlich zum S-Bahnhof zurück gehen sollte, aber die ist so unzuverlässig… ach, da vorn ist ja der Bus. Die anzeigte Wartezeit umfasste gefühlte drei Ewigkeiten, weswegen ich mich an Lolas Vorbild hielt und mein Mittelstreckentraining spontan wieder aufnahm. In Rekordzeit am Brandenburger Tor angekommen, war da auch kein grüner Trabbi zu sehen, oder irgendetwas, dass auf eine U2-Produktion hindeutete. Deswegen fragte ich die herumstehenden Polizisten - meine Freunde und Helfer – aber auch die konnten mir nur scherzhaft anbieten, ihre grünen Uniformjacken über die vorbeifahrende Trabbi-Stadtführung zu werfen. Nene, danke Jungs, besser ist, wenn ihr die anbehaltet ;) Der Portier vom Adlon hatte auch nix gesehen und ich telefonierte noch ein bisschen und beschloss als letztes zu den Hansa Studios zu fahren. Vielleicht hatte ich ja Glück dort.

Beim um die Ecke Biegen in die Köthener Straße sah ich schon die vielversprechenden Produktionswagen, Limousinen für einen Shuttle-Service und sogar Scheinwerfer, die noch auf die Pizzeria im Erdgeschoß gerichtet, aber noch ausgeschalten waren. Beim weiteren Annähern traf ich auf einen Kollegen von U2tour.de, das Team Berlin war komplett und vor dem Ausgang stand als eindeutig der Band zugehöriger Bodyguard. Jackpot.

U2 waren "in the house”. Genau in dem Haus, wo sie vor 20 Jahren … aber wem erzähl ich das.

Ein weiterer Fan stand schon seit Mittag vor der Tür, der seine Infos auch mit uns teilte. Im Hintergrund lief dabei One aus dem Meistersaal, dass man auch auf der Straße hören konnte. So wirklich konnte ich die Situation noch nicht fassen. Nach einiger Zeit meldete sich dann der Abendhunger und wir nutzten die gute Infrastruktur mit der Pizzeria direkt vor der Nase aus. Natürlich zum mitnehmen, wir wollten ja nicht im Restaurant sitzen, wenn auf einmal die Band vorbeifährt. Das tat sie dann wirklich, zumindest drei Viertel davon, die sich auf den Weg wieder ins Hotel machten. So nahmen wir an.

Nur Adam fehlte in den Wagen, die viel zu schnell verschwanden… der kam aber dann die Treppe runtergeschlendert und bestaunte neugierig die Bilder der Künstler, die bereits in den "heiligen Hallen" aufgenommen hatten. Uns mittlerweile vier und mit dem "Warte-Bier" ausgestatteten Fans begrüßte er und gab Autogramme, bevor er sich zum Abendessen zurückzog. Was hieß noch mal Guten Appetit auf englisch?
Die Leute von der Produktion, die regelmäßig auf eine Zigarette nach unten vor die Tür kamen, erzählten uns, dass die Aufnahmen mit der Band gemeinsam abgedreht waren und nun jedes Bandmitglied einzeln aufgenommen wurde und Adam, war der Erste…

Also weiter warten. Irgendwann ging er wieder hoch, nicht ohne uns wieder freundlich gegrüßt zu haben. Irgendwann später wurde Larry genau so schnell wieder an uns vorbeigeschleußt, um seinen Teil zu drehen und unsere kleine Gruppe schrumpfte auf drei wartende Fans. Es gesellte sich ein typischer Vertreter einer lokalen Securityfirma zu uns, der eigentlich in der Nachtschicht auf das Equipment aufpassen sollte, aber während der Dreharbeiten oben auf uns vor dem Haus aufpassen sollte. Einer für drei… so eine Betreuung wünscht man sich in jeder Kita.
Durch offene Fenster hörten wir nebenher immer, wie dann derzeit Larry spielte und kamen überein, dass Schlagzeug das wohl am ungeeigneteste Instrument ist, einen Song zu erkennen. Wir tippten aber alle auf One… Bono und Edge kamen dann auch irgendwann und weil uns so kalt da draußen wurde – es war mittlerweile schon Mitternacht – fragte der nette Security-Typ oben nach, und wir durften dann ins Foyer… und sogar an der Tür lauschen, wie Bono nur von Edges Gitarre begleitet sang. Wer hätte es gedacht: One.

Mittlerweile hatte Larry schon das Weite gesucht, leider ohne für einen kurzen Moment zu stoppen. Aber als Bono ohne Kontakt zu uns Fans direkt in den Hinterhof fuhr, war das schon sehr untypisch und auch ein wenig enttäuschend. Kurz darauf kam aber ständiger Security zu uns, den wir schon von Konzerten kannten und meinte, dass sie gerade im Stress sind, und er nachher noch Zeit für uns haben wird. Nochmal warten… mittlerweile gab ich es auf, die Stunden zu zählen, die mir bleiben würden zum Schlafen bevor ich wieder um 8 Uhr in der Uni sein musste. Aber jetzt gehen, wenn es sicher war, dass Bono kommt…. Nein, definitiv nein.

Aber zurück zum Warten im Foyer. Ein leicht debiles Grinsen machte sich breit, von Müdigkeit war nix zu merken, als wir One mithören durften. Die spielten das nur für uns. Also quasi nur für uns. Mittlerweile war es kurz nach ein Uhr und plötzlich klopfte Bonos Security an das Fenster… es war soweit: In der Einfahrt zu den Hansa Studios nahm sich Bono kurz Zeit für uns, signierte mein Liniennetz und ließ bereitwillig Fotos von sich machen. Endgültig ins Herz geschlossen hatte ich seinen Security, als er von sich aus anbot, ein Foto von uns vieren zu machen. Das nenn ich mal Fanbetreuung! Auf die Frage, ob sie "Always Forever Now", was er auf mein S- und U-Bahnplan schrieb, auch auf kommenden Konzerten spielen wollten, antwortete er leider mit nein, aber die Frage nach neuem Material entgegnete er ein hoffnungsvolles: "We’ve got something cookin’ up." Aber auch das kann alles und nix heißen. Bono war ziemlich in Eile, es war ja schon spät und ich muss auch gestehen, meine Zeitwahrnehmung war nicht ganz da, jedenfalls ging der Moment viel zu schnell vorbei. Reichte aber dennoch für ein noch breiteres debiles Grinsen.
Ins Herz schloss ich dann auch den unseren Security, der mittlerweile nur noch für mich da war, weil die beiden anderen entweder nach Hause oder zum Kaffee holen gegangen waren. Er brachte mir eine Tasse seines – für die Nachtschicht reservierten - Kaffees. Und so saß ich auf der Fensterbank mit der wärmenden Heizung von unten und dem wärmenden Kaffee in den Händen und lauschte Edges zauberhafter Gitarre. Die Jungs von der Produktion meinten, er hat "nur" 20 Stück mit. Aber diesmal war ich mir sicher, dass er nur für mich spielte.

Nach einer weiteren Dreiviertelstunde, es war dann kurz nach zwei Uhr, fuhr Edges Auto aus der Einfahrt. Wir standen bereit, um ihn abzufangen und er nahm sich tatsächlich kurz Zeit für ein Foto. Er sah sehr müde aus, aber ich bestimmt auch.
Wir zwei übrig gebliebenen Fans verabschiedeten uns noch schnell von dem netten Securitymenschen und den Leuten der Produktionsfirma, bevor es dann zum Nachtbus ging.

Nach gefühlten fünf Minuten Schlaf, wankte ich morgens in die Uni und musste mir immer wieder die Fotos und das Liniennetz anschauen, um die Erinnerungen an letzte Nacht nicht mit einem Traum zu verwechseln.


Alle Fotos vor den Hansa Studios hat uns netterweise U2-Forums Mitglied berliner_olli zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!



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