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Bono in Afrika

 carpe diem  20.05.2006 um 11:59
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NBC berichtet über Bonos 10-tägige Reise durch Afrika, wo er sich über die Fortschritte der Projekte DATA und "Make Poverty History" informiert (News). Auf der Seite von NBC findet man nun einen Artikel, sowie ein Video (leider wird der Internet Explorer benötigt) über diese Reise. Weitere Berichte sollen laut NBC folgen. Viele interessante Infos und aktuelle Photos findet man außerdem bei diesen beiden BLOGs: RED BLOG und Reuters BLOG. Update 29.Mai: Auch in der "Bild am Sonntag" vom 28. Mai gibt es ein Interview mit Bono zu lesen

Rockstar Bono (U2) nach seiner Afrika-Reise im BamS-Interview „40 Mio. Kinder wollen noch zur Schule gehen“ Von CAROLIN DENDLER Er ist das gute Gewissen der Rock-Welt: Der Ire Paul Hewson, bekannt als Bono (45), ist Leadsänger von „U2“ und nebenberuflich Samariter. Der gefeierte Bühnenstar (2005 war „U2“ die erfolgreichste Tourband mit drei Millionen Zuschauern weltweit) hat sich mit seiner Organisation DATA zum Anwalt Afrikas gemacht. Sein Verbündeter ist der reichste Mann der Welt: Bill Gates. Bono hat gerade auf einer zehntägigen Reise durch sechs afrikanische Staaten (Lesotho, Ruanda, Tansania, Nigeria, Mali, Ghana) Aids-Hospitäler und Schulen besucht, um zu prüfen, wie mit Spendengeldern umgegangen wird. Mit BamS sprach Bono über seine Eindrücke am Schluß seiner Reise in Ghana. BILD am SONNTAG: Im letzten Jahr haben Sie mit Ihrer Überzeugungskraft die Politiker der reichsten Länder der Welt auf dem G-8-Gipfel dazu überredet, den ärmsten Staaten Afrikas 40 Milliarden Dollar Schulden zu erlassen. Konnten Sie auf Ihrer Reise erste Ergebnisse sehen? BONO: So schnell sieht man keine riesigen Veränderungen. Aber es gibt einen neuen Optimismus in Afrika, der mich hoffen läßt. Hilfe ist auf dem Weg, und Aids bedeutet sogar in Afrika nicht zwangsläufig den raschen Tod. Haben Sie ein Beispiel dafür? Ja, ich habe Arbeiter in Maseru, Lesotho, getroffen, die in einer Fabrik T-Shirts herstellen. Ein Drittel von ihnen war HIV-positiv, aber sie bekommen nun Medikamente und überleben. Die kosten übrigens nur 140 Dollar pro Person im Jahr und werden finanziert von „Global Funds“. Heute werden eine Million HIV-positive Afrikaner mit Aids-Medikamenten versorgt, vor vier Jahren waren es nur 50 000. War das der erfreulichste Eindruck Ihrer Reise? Glücklich war ich auf meinem Trip durch die Schulen. Es ist ein echter Erfolg, daß heute 15 Millionen mehr Kinder die Schule besuchen als noch vor vier Jahren. Aber 40 Millionen Kinder wollen noch in die Schule gehen. Das kostet drei Milliarden Dollar im Jahr! Was hat Sie auf Ihrer Reise am meisten aufgewühlt? Ich habe schon viel Schreckliches in Aids-Hospitälern gesehen, Menschen, die sich kurz vor ihrem Tod ein Bett teilen müssen. In der CHK-Klinik in Kigali, Ruanda, habe ich in einem Bett sechs Menschen gezählt. Ein Bild, das ich nie vergessen werde! Das Massenvernichtungsmittel Nummer eins in Afrika ist Aids, hat mir Colin Powell mal gesagt. Er hat so recht! Wenn Frau Angela Merkel das gesehen hätte, würde sie sicherlich noch mehr für Armutsbekämpfung ausgeben. Sie haben Frau Merkel in Davos getroffen. Wie fanden Sie sie? Ich denke, sie ist eine Frau, die zu ihrem Wort steht. Ihr Versprechen, 0,7 Prozent des deutschen Bruttoinlandsprodukts für Armutsbekämpfung auszugeben, sehe ich als noble Geste. Was geht Ihnen durch den Kopf, wenn Sie als reiches Rock-Idol neben den Ärmsten der Welt fotografiert werden? Dann denke ich nur eines: Ich muß noch härter für sie arbeiten. Natürlich weiß ich, daß ich nur ein verwöhnter Rockstar bin. Aber ich bin mir bewußt, wie gut das Leben es mit mir meint. Ich bin berühmt. Das ist meine Währung. Ich nutze meinen unsinnigen Star-Status, um Afrika eine Stimme zu geben. Um Spenden zu sammeln und selbst zu spenden? Sicher spende ich, aber meine Taschen und auch die meines Freundes Bill Gates sind nicht so groß, daß wir alle Probleme Afrikas lösen können. Wie wollen Sie verhindern, daß Spenden in den Taschen korrupter Politiker landen? Afrika braucht harte Liebe. Wenn wir feststellen, daß mit unserem Geld die Paläste der Präsidenten vergoldet werden, ziehen wir sofort unser Geld zurück. Ihre Mission als guter Mensch stößt gelegentlich auf Kritik. Man fragt sich, warum Sie nicht einfach nur singen. Ich weiß, daß ich nerve, aber die Sache verlangt es. Als ich das erste Mal vor 20 Jahren nach Afrika kam, konnte ich das Ausmaß der Krise kaum begreifen. Aber ich dachte mir, das kann man doch ändern. Liebe deinen Nächsten ist ein Gebot, nicht nur ein Ratschlag. Europas Nachbar ist Afrika. Was gibt Ihnen ein besseres Gefühl: ein Aids-Krankenhaus zu besuchen oder auf der Bühne umjubelt zu werden? Ich bin nicht Politiker, will es auch nicht werden. Ich bin Musiker. Und ich freue mich darauf, nächste Woche wieder mit meiner Band zusammenzusein. Denn morgens wach’ ich mit einem Lied in meinem Kopf auf . . . . . . und nicht mit einer politischen Mission? Ich sehe mich nur als einen ziemlich guten Verkaufsmann an, der die vertritt, die keine Stimme haben. Für die singe ich nicht, sondern schreie ich. Aber ich bin glücklich darüber, daß viele Menschen mit mir kämpfen, darunter auch Herbert Grönemeyer in Deutschland. Wenn das so weitergeht, kann ich ja irgendwann als Aktivist in Rente gehen. Infos: www.deinestimmegegenarmut.de



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