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No Line On The Horizon – Remastered Vinyl (Black/Clear) Review

"No Line On The Horizon" feiert dieser Tage den nunmehr schon zehnten Geburtstag. Dies hat man nun zum Anlass genommen um die Party etwas größer ausfallen zu lassen. Das Album wird als Remaster erneut auf Vinyl veröffentlicht. Über Sinn und Unsinn lässt sich da natürlich trefflich streiten. Wenn man mal ehrlich ist, war die Entwicklung die letzten zehn Jahre nicht so rasant, dass es da ein Update brauchen würde.

Die ursprüngliche Veröffentlichung war allerdings auch alles andere als perfekt und teilweise ein ziemlicher Soundmatsch. Insofern lässt der Zusatz Remaster directed by The Edge durchaus auf Besserung hoffen. Es wird hier natürlich auch dem allgemeinen Vinyl-Boom Rechnung getragen. Zwar erschien das Werk auch 2009 auf Vinyl, ist aber natürlich längst vergriffen und wer sich da auf dem Zweitmarkt umguckt, wird aufgrund der aufgerufenen Preise tief durchatmen müssen. Insofern ist der Markt für die neuerliche Vinyl-Version durchaus vorhanden.In Zeiten wo das Albumformat immer mehr an Bedeutung verliert, Künstler Song um Song auf den einschlägigen Portalen veröffentlichen - und zwar ohne überhaupt an ein Album zu denken - und Musik immer mehr zum schnell konsumierten Wegwerfprodukt verkommt, mag Vinyl wie aus einer längst vergangenen Epoche wirken - ist aber eben auch ein Liebhaberobjekt. Und „No Line On The Horizon“ ist in dieser Hinsicht wie geschaffen dafür einen besonderen Platz in der Sammlung einzunehmen. Schon 2009 gab es für Menschen, die auf das Haptische Wert legen, einige sehr schöne Konfigurationen. Die Veröffentlichung auf Vinyl war eine davon. Uns wurden freundlicherweise beide neuen Versionen - Standard Vinyl und Limited Clear Vinyl – zur Verfügung gestellt. Unsere Eindrücke möchten wir mit euch teilen und drücken allen Bestellern die Daumen, dass sämtliche Fehler, die bei der Pressung und Verarbeitung auftreten können, nur unsere beiden Montagsexemplare betreffen.




Die beiden Ausgaben liegen schön schwer in der Hand. Logisch, denn jeweils 180g Doppel-Vinyl bringt ja schon einiges an Gewicht mit. Vergleicht man die Ausgaben von 2019 mit der von 2009, dann sind die optischen Unterschiede zunächst eher marginal. Für Sammler dürfte beispielsweise von Interesse sein, dass der Aufkleber nun um ein klitzekleines Stück breiter ausgefallen ist. Die durchsichtigen Hüllen sind ebenfalls etwas größer konzipiert worden. Trotzdem scheint es etwas optimistisch zu sein, da den gesamten Inhalt unterzubringen. Diese Hülle ist aufgrund des aufgedruckten = Symbols Bestandteil des Covers und – wie auch schon 2009 – ist die Geschichte daher nicht eingeschweißt.



Übrigens ist die Farbgebung bei den beiden Konfigurationen kurioserweise nicht identisch. Bei der Clear Vinyl Variante hat sich ein leicht bräunlicher Ton, der einen gewissen Sepia-Effekt verbreitet, eingeschlichen. Die Standard Variante ist nach wie vor in den bekannten Grautönen gehalten. Ob das nun unter Absicht zu verbuchen oder Zufall ist, oder sich schlicht und ergreifend ein (weiterer) Produktionsfehler eingeschlichen hat, kann an dieser Stelle nicht beurteilt werden. Insgesamt kann man festhalten, dass das Motiv des Bodensees in diesem Format eine ganz andere Wirkung als im kleinen CD-Pendant erzielt. Dies gilt natürlich auch für das 16-seitige Booklet mit den tollen Fotos und den bekannten Platten-Inlays. Anders als 2009 sind die einzelnen Platten nun allerdings in den weißen, antistatischen Innenhüllen beigelegt.



Packt man die Black Vinyls aus, dann erfreut das durchaus das Herz. Die Platten machen optisch einen sehr guten Eindruck. Wellen oder Verformungen gibt es keine. Der gute Eindruck bestätigt sich auch auf dem Teller. Die Nadel freut sich über die tiefe Rinne und dreht ganz ruhig ihre Runden. Dieser Part ist gut verarbeitet und kann durchaus den heutigen Ansprüchen an Vinyl gerecht werden. Jetzt fragt man sich natürlich, ob sich da auch klanglich etwas getan hat? Ich meine mir einzubilden, dass die ganze Geschichte um Nuancen feiner austariert ist. Die Keyboardflächen – und davon gibt es auf dem Album ja etliche – kommen besser zur Geltung. Unter dem Strich werden „No Line On The Horizon“ und ich aber keine Freunde mehr, weil der Sound in Verbindung mit den Songs für mich immer noch kein rundes Bild abgibt. Das habe ich aber auch nicht erwartet, denn dann wäre es ja auch ein anderes Album geworden. Letztlich ist es gut, dass man das ursprüngliche Album nicht verfälscht hat.
 


 

Die Clear Vinyl Variante von „No Line On The Horizon“ ist limitiert, die Stückzahl der Auflage aber (noch) nicht bekannt. Vielleicht gibt es da auch noch eine streng limitierte Cappuccino Clear Version. Der Verdacht liegt jedenfalls nahe, wenn man sich eine der beiden uns vorliegenden Platten anguckt. Oder es ist doch die Black Vinyl, aus der die Farbe rausgelaufen ist ;) Schwarze Vinyl-Teilchen, die wie kleine Steinchen aussehen, sind zudem auch noch im Inneren der Clear Vinyl zu sehen. Wellen und Verformungen sind immerhin bei beiden Platten nicht zu erkennen. Der Klang ist allerdings erstaunlich dumpf. Ob dies nun an dem optischen Produktionsfehler liegt, der sich dann auch klanglich auswirkt oder ob es das teilweise bekannte Problem solcher Picture Vinyls ist? Schade, denn eigentlich ist das optisch eine tolle Veröffentlichung. Zumindest sind die Voraussetzungen dafür bestens!




Die Silikonhülle ist, wie bereits erwähnt, ein Teil des Covermotivs. Leider ist das im vorliegenden Fall bei beiden Varianten eine ziemlich ernüchternde Angelegenheit geworden. Die Seiten der Hülle sind aufgeplatzt und eingerissen. Hierbei handelt es sich übrigens keineswegs um Transportschäden. Es darf durchaus davon ausgegangen werden, dass dies bei dem einen oder anderen ausgelieferten Exemplar vorkommen kann und wird. Auch wenn die Hülle ein kleines bisschen größer als die 2009er ist, scheint sie trotzdem nicht ausreichend für den dicken Inhalt zu sein. Bleibt zu hoffen, dass dies schlicht und ergreifend ein einmaliger Produktionsfehler ist. Die Hülle von 2009 erfreut sich übrigens bester Gesundheit und hat nach den zehn Jahren keine Abnutzungserscheinungen.

Und ein weiterer Materialfehler ist wiederum bei der Hülle der Black Vinyl vorhanden, denn da blättern Teile schlicht und ergreifend wie alter Putz ab.

Fazit: Wer bisher noch eine Lücke in seiner U2-Vinylsammlung bei „No Line On The Horizon“ klaffen hat, kann diese nun schließen. Sammler greifen natürlich gleich zu beiden Varianten. Man sollte sein Exemplar dann aber auf Herz und Nieren überprüfen, da sich zumindest bei den uns vorliegenden Ausgaben einige (Produktions-)Fehler eingeschlichen haben. Sind selbige nicht vorhanden, dann ist das optisch eine herausragende Geschichte. Abgesehen davon ist die Platte dann auch eine wertige (haptische) Veröffentlichung - in beiden Konfigurationen!

U2tour.de bedankt sich bei Universal Deutschland für die freundliche Unterstützung!




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