U2 Live On Tour

Tourarchiv » 360° Tour » 18.07.2009 Berlin



U2 Konzert

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360° Tour

Leg 1 (Europe)

Samstag, 18. Juli 2009

 Deutschland

Berlin

Olympiastadion (Popup LinkWebseite)

88.265  (Boxscore)

Vorgruppe / Line-Up

Snow Patrol

(Setlist)

Wissenswertes

Beim Konzert wurden 23 Songs gespielt (ohne Snippets). Insgesamt wurden gleich viele Songs wie beim Konzert zuvor gespielt. Es waren 21 Songs gleich wie beim vorherigen Konzert. Neu hinzu kamen folgende 2 Songs: Angel Of Harlem, Stay (Faraway, So Close!)

Kommentar

Bei "Angel of Harlem" übernehmen 3 Fans die Instrumente von Edge, Adam und Larry. Stay (Faraway, So Close!) feiert Tour-Premiere. Vor Moment Of Surrender wurde Happy Birthday für Nelson Mandela angestimmt.

Konzert Fotos

         

Fans beim Konzert

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Konzert Berichte

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Konzertbericht von Daniel

Im Gegensatz zu meinem Vorredner Birdy U2, dessen Aussagen -man verzeihe mir- ich auch nicht ansatzweise nachvollziehen kann, habe ich gestern Abend ein U2-Konzert der Extraklasse erlebt:
All das was viele kritische Fans der Band vorwerfen, war an diesem Abend so nicht anzutreffen. Es gab eben KEINE überzogen langen Predigten von Bono, die Afrika-Problematik bestimmte nicht den Abend,NEIN, ganz im Gegenteil: an diesem Abend stand im Olympiastadion die Musik einer Band im Mittelpunkt, die vor Spielfreude und guter Laune nur so sprühte, der man anmerkte, wieviel Spaß ihr die Sache machte! Es gab Konzerte, bei denen das Publikum noch lauter war, es gab Konzerte, bei denen es noch intimere Momente gab und dennoch zählt dieser Gig für mich zu den drei besten von bisher 15 Konzerten, die ich bisher erleben durfte. Das das Stadium ausverkauft war, hat mich überrascht und sehr gefreut, die Atmosphäre im Rund bei vollen Rängen ist schon absolut besonders. Und vor allem habe ich festgestellt, dass die Bühne an einem Ende des Stadions -im Gegensatz zu einer Mittelposition wie bspw. im Mailand - ein viel besseres Konzertgefühl entstehen lässt.
Snow Patrol werden mir als Vorgruppe immer symphatischer, die Jungs rocken live das Haus und wurden zum Glück dementsprechend gefeiert.
Die anschliessenden 130 Minuten U2 waren für mich -soweit ich es beurteilen kann- der bisher beste Gig der Tournee. Man merkt halt schon immer wieder, dass die Band eine besondere Beziehung zu Berlin hat, so gut gelaunt und locker wie an diesem Abend hab ich die vier jedoch lange nicht erlebt. Die positivste Überraschung für mich: Bonos Stimme - von der ersten bis zur letzten Sekunde ein Ohrenschmaus, die Krächzer und Aussetzer, an die man sich ja beinahe gewöhnt hatte, gab es praktisch gar nicht. Ich gehe sogar soweit zu sagen, Bonos Stimme war auf keinem meiner bisherigen Konzerte so gut wie heute.
Wenn die Bühne einen Ort gesucht hat, für den sie bestimmt ist, mit Berlin hat sie ihn gefunden. Ich fand so gut wie an diesem Abend, kam das Ungetüm noch nie zur Geltung, evtl. lag es am sehr großen Innenraum des Olympiastadions - im Gegensatz zu manch anderem Ort wurde dieser in Berlin nicht hauptsächlich von der Kralle, sondern einer schier unglaublichen Zahl von Menschen eingenommen - 90.000 -wer hätte das bei den Diskussionen und Tixpreisen im Vorfeld noch erwartet - so etwa schafft heute kaum jemand mehr, U2 haben gezeigt, warum es ihnen doch gelingt!
Erster Höhepunkt sicher ISHFWIL, im Radio schalt ich manchmal ab und kann es nicht mehr hören, live kann ich nicht genug davon bekommen, der Chor der Zuschauer am Ende ist überwältigend. Auch die Stücke vom neuen Album sitzen inzwischen und selbst GOYB entwicklet sich zum Kracher.
Mysterious Ways in einer unglaublichen guten Version und irgendwie war es genau der richtige song, im richtigen Moment, am richtigen Ort.
Dass eine Band von der Größe U2s drei Fans auf die Bühne holt und diese ein komplettes Lied spielen lässt- einmalig, ohne Worte, ein ganz wunderbarer Momemt, Glückwunsch an die drei, das werden sie sicher nie wieder vergessen, schade, dass ich kein Instrument spiele :-)
STAY - was soll man sagen: umwerfend! Einziger Wehrmutstropfen - als das komplette Stadion in ein sattes "Oh oh ooooh oohhh oh oh" einsetzte lief schon der eingespielte Beginn zu UC, so dass man diesem Wahnsinnschor nur eine knappe halbe Minute lauschen konnte. Ich hatte das Gefühl, Bono kam UC auch zu schnell, er hätte das gerne noch länger gehört.
Wie immer war Bono nicht 100% textsicher, hat mal die ein oder andere Strophe doppelt gesungen oder sich beim Refrain vertan - aber das sind für mich immer Momente, die ihn eher noch symphatischer machen. Höhepunkt an diesem Abend - der gescheiterte Versuch, dass "YOU KNOW YOUR NAME...." bei UC mit einem "Ich bin ein Berliner" enden zu lassen. Am Ende merkt Bono, dass er ein "You" ausgelassen hat, er deshalb nichtmehr im Rhytmus ist und anstatt die Situation zu retten, winkt er grinsend ab und lacht sich weg - für mich der "sympathischste" Moment des Abends.
Selbst der Crazy-Remix kam irgendwie gut an und die anschliessenden SBS und Pride waren so stark wie lange - schnörkellos, ohne viel Gerede und Drumrum, einfach straight forward, aber stark, sehr stark.
Das leicht arabisch anmutende MLK hat mich umgehauen, Walk on war im Anschluss so gut wie lange nicht mehr. Wer hier irgendwelche Probleme mit hat oder sich instrumentalisiert fühlt - sorry, kann ich nicht verstehen, auch wenn ich mich noch so eher anstrenge.
Bei One zeigte sich, dass der gescheiterte Red-Light-Versuch doch noch zu einem Highlight verhelfen sollte: dank der vielen heruntergeladenen roten Handyhintergründe, schimmerte das Stadion nicht nur von weißen Lichtpunkten, sondern diese waren durchsetzt von roten Akzente - das ganze dunkle Olympiastadion illuminiert von den Zuschauern - mein persönliches "Never forget"-Erlebnis dieser Tour - unglaublich schön, zumal unterstützt von einer enorm gefühlvollen One-Version, die einen gerade zu Beginn in ihren Bann zog - wen das kalt gelassen hat, der ist in Wahrheit kein Mensch, sondern eine Maschine :-)
UV wurde meiner Meinung nach ebenfalls so gut wie nie zuvor auf dieser Tour gespielt, WOWY und MOS waren würdige Closer für einen unvergesslichen Abend, die rundum strahlende Spitze der Bühne - ein Anblick für die Ewigkeit -so gut fand ich keinen Abschluss seit Love is Blindness mehr.
Alles in allem ein bombastischer Abend, diesmal nicht erschlagen von der gewaltigen Bühne. Bono hat gar nicht soooo viel mit dem Publikum kommuniziert, aber manchmal ist weniger halt tatsächlich mehr. Und mehr war auch nicht nötig - die Chemie zwischen Band und Zuschauern hat von der ersten Minute an gestimmt, dieses Gefühl zog sich durch das ganze Konzert.
Hätte mir vor Wochen jemand gesagt, Berlin würde "meine" Gigs in Paris und Mailand übertreffen - ich wäre zumindest was Mailand angeht, skeptisch gewesen. Heute weiß ich es besser - Berlin war für mich DAS Konzert schlechthin der bisherigen Tour. Lange nicht mehr habe ich einen Auftritt der Band so genossen, ohne dabei gelegentlich durch Kleinigkeiten abgelenkt zu sein, die mich störten oder mir auffielen - an diesem Abend passte alles. Das wird selbst in AMS schwer zu toppen zu sein, freu mich trotzdem umso mehr darauf.
DANKE Berlin, DANKE U2 -
Rockstars are small people and Bono was born to sing for us!!!!!!!