U2 Live On Tour

Tourarchiv » Elevation Tour » 23.07.2001 Zürich



U2 Konzert

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Elevation Tour

Leg 2 (Europe)

Montag, 23. Juli 2001

 Schweiz

Zürich

Hallenstadion (Popup LinkWebseite)

26.000 (bei insgesamt zwei Konzeten) 

Vorgruppe / Line-Up

Kelis

Wissenswertes

Beim Konzert wurden 22 Songs gespielt (ohne Snippets). Insgesamt wurden 2 Songs weniger als beim Konzert zuvor gespielt. Es waren 21 Songs gleich wie beim vorherigen Konzert. Neu hinzu kamen folgende 1 Songs: People Get Ready

Kommentar

Ein belgischer Fan spielt Gitarre bei People Get Ready.

Konzert Fotos

         

Konzertbericht von Neue Zürcher Zeitung

Energiegeladenen und erfolgsbewusst

U2 im ausverkauften Zürcher Hallenstadion

Lange, sehr lange hatten die hiesigen Fans von U2 auf ein Konzert der irischen Band in der Schweiz warten müssen. Die Show zum vorletzten Album, «Pop» (1997), war derart gigantisch und teuer geraten, dass kein Schweizer Veranstalter das damit verbundene finanzielle Risiko eingehen mochte. Passend zur schlichter gewordenen Musik des letztjährigen Albums, «All That You Can't Leave Behind», hat das Quartett nun auch die dazugehörige Show abgespeckt. Man kann zwar nicht behaupten, dass beim ersten der zwei Konzerte im 12 000 Personen fassenden Hallenstadion ein Gefühl von Intimität aufkam, wie die Gruppe im voraus versprochen hatte. Doch verzichtete U2 am Montagabend auf ein knalliges Spektakel im Stil von «Pop» und konzentrierte sich auf die atmosphärische Darbietung ihrer Rocksongs. Bei alten Klassikern wie «Sunday Bloody Sunday» und «Where The Streets Have No Name» steigerte sich die durchgehend ausgelassene Begeisterung des Publikums zum euphorischen Taumel (ein ausführlicher Konzertbericht folgt in der morgigen Ausgabe).

Im eigenen Tourflugzeug unterwegs
cko. Wenn nicht gerade U2 vorbeikommt, wirkt das Standfeld W 23 auf dem Zürcher Flughafen ziemlich öde. Zu sehen ist Asphalt - sonst nichts. Dort warteten am Montagnachmittag rund 20 Journalisten und Kameraleute auf die irische Rockgruppe U2. Schatten gab es keinen, dafür eine Absperrung, damit die Band nicht von den Journalisten umzingelt würde. «Sobald sich die Band bedrängt fühlt, haut sie ab», warnte Barbara Brandmaier von Universal Records, und die Journalisten fragten sich, ob sie wohl Rockmusiker oder schüchterne Rehlein zu Gesicht bekämen.

In ihrem eigenen Tourflugzeug «Elevationair» kamen Bandleader Bono und Konsorten aus Nizza angeflogen, um hier in «Downtown Switzerland» die beiden einzigen Konzerte in der Schweiz zu geben. Noch am Freitag hatte der Politaktivist Bono eine Rede vor den Globalisierungsgegnern in Genua gehalten, bevor er am Samstag als Rockstar in Turin ein Konzert gab. Zur Erholung ging es danach eineinhalb Tage ins Feriendomizil Nizza.

«Den Planeten retten» - ohne Gewalt
Um 16 Uhr 45 ist es endlich so weit. Die weisse Boeing 737 mit der roten Schwanzflosse und der roten Schnauze kommt auf dem Standfeld W 23 zum Stehen. Auf der Heckflosse ist das Symbol der U2-Elevation-Tour zu sehen, der rote Koffer mit einem Herzen drin. Nach einer weiteren Viertelstunde sind sämtliche Bagagen und Tourbegleiter in Kleinbussen verstaut. Jetzt erst kommen Bono und Band locker aus dem Flugzeug gehüpft. Der charismatische Ire winkt lässig und kommt zu einem kleinen Schwatz vorbei. Schön sei der Flug gewesen und die Alpen bei dem herrlichen Wetter. Auf die Frage, was die Band mache, um sich zwischen den Auftritten zu erholen, antwortet er lakonisch: «We save the Planet.» Das ist die Selbstironie, die einen Grossen auszeichnet. Dann wird es ernster. «Gewalt ist niemals zu rechtfertigen», erzählt Bono, als er auf seine Erfahrungen in Genua angesprochen wird. Wütend müsse man sein auf die Profiteure der Globalisierung und laut, um die Gesellschaft aufzurütteln. Gewalt jedoch würde die inhaltliche Auseinandersetzung lähmen und schliesslich gegen die Ärmsten der Welt arbeiten. Nach einigen Minuten unterbricht Bono und weist sich in seine eigenen Schranken: «Let's talk about music.» Hier ist Bono, der mit bürgerlichem Namen Paul Hewson heisst, weniger bescheiden und verspricht den Schweizern, dass sie in Zürich die beste U2-Band aller Zeiten sehen werden. Vorausgesetzt, sie haben eines der 24 000 Tickets ergattert, wäre hier anzumerken. Denn diese waren in zwei Etappen nach jeweils acht und zwölf Minuten ausverkauft.